Der Shrein befindet sich auf einem Hügel zwischen Gasan und Buenavista. Auf der Spitze des Berges befindet sich eine riesige Marien-Figur, die über die Hügellandschaft zum Malindig blickt. Gläubige Marinduquenos kommen hier her, um zu beten und Kerzen anzuzünden.
Die Anlage wurde von einem Mann aus Gasan errichtet, der in jungen Jahren nach Amerika auswanderte. Die Legende erzählt, er habe eines nachts geträumt, diesen Shrein auf seiner Heimatinsel bauen zu müssen, dann werde er Millionär werden. Nun ja, vielleicht war er aber auch erst Millionär und hat dann den Shrein errichtet? Wie dem auch sei: Er ist ein Beleg für den tiefen Glauben und die Frömmigkeit der Marinduquenos.
Auf dem Gelände des Shreins befinden sich, in eine blühende, gepflegte Parkanlage eingebettet, nicht nur ein kompletter Kreuzweg, sondern auch Nachbildungen berühmter christlicher Kunstwerke aus aller Welt - wie beispielsweise aus Rio de Janeiro und dem Petersdom zu Rom.
Der Katholizismus ist ein Erbe der spanischen Kollonialzeit. Fast 90% der Philippinos sind katholisch. Allerdings gibt es unterschiedliche Auslegungen.
Die Philippine Independent Church beispielsweise entstand in der Zeit der Unabhängigkeitskämpfe - ihre Vertreter wollten nicht nur staatlich unabhängig von Spanien sein, sondern auch unabhängig von Rom. Bis heute befolgen sie allerdings alle Vorgaben aus Rom - bis auf das Zölibat. Die Pater der Philippine Independent Church dürfen heiraten und Kinder haben.
Auf Marinduque - das Foto zeigt die Kirche von Buenavista - ist die Gemeinde der Philippine Independent Church relativ gross. Vom Vatikan wird sie nicht anerkannt.
Eine Attraktion für die wenigen Touristen auf Marinduque ist die Kathedrale von Boac. Neben der beeindruckenden Innenausstattung ist insbesonder ihr Alter bemerkenswert: Zumndest eine Mauer der Kirche stammt aus dem Jahr 1792.
In keinem Touristenführer hingegen wird die Kirche von Gasan erwähnt. Sie steht auf einem Hügel oberhalb des Ortes und beeindruckt insbesondere durch ihre Grösse und ihre Fenster aus farbigem Glas.
Das Christentum, das die Marinduquenos von den Spaniern übernommen haben, hindert sie nicht daran, auch an andere Geister, Gespenster und magische Kräfte zu glauben, die ihre Ursprünge in vorspanischen Urzeiten und ihre Wurzeln in der Natur und der Fantasie der Menschen haben.
Jetzt mal Ostsee
statt Südsee?
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